Taiko

Odaiko Taiko Spieler

Die Taiko ist eine japanische Trommel. Das Wort “Taiko” bedeuted “dicke Trommel” (太鼓). Sie variiert stark in den Größen. So kann es Taikos geben, die man leicht auf dem Schoß spielen könnte, aber auch Taikos, die Weinfassgröße haben.

Bekannte Trommeln sind:

  • Odaiko (大太鼓): die “große Trommel” mit gigantischen Ausmaßen
  • Nagadodaiko: die Fasstrommel
  • Okedodaiko: eine mit Pferdehaut bespannter Bambuskorpus
  • Shimedaiko: eine kleine Taiko als Taktgeber

Die Trommeln sind üblicherweise mit Kuhhaut bespannt (außer eben die Okedodaiko).

Taikos werden auf stabilen Holzständern abgelegt und dann mit dem Bachi, eine Art Drumstick, geschlagen. Dabei wird nicht nur direkt auf das Fell geschlagen, sondern auch auf den Rand.

Üblicherweise wird die Taiko in der Gruppe vorgetragen.

Geschichte der Taiko

Die Geschichte der Taiko reicht über 2000 Jahre zurück. Archäologen haben herausgefunden, dass die Trommeln zur Kommunikation oder auch für religiöse Rituale genutzt wurden. Man nimmt jedoch an, dass sich das Instrument im Laufe der Zeit verändert hat.

Es ist auch wahrscheinlich, dass die Taiko im etwa 5. oder 6. Jahrhundert nach Japan kam, nämlich aus Indien. Zunächst wurde die Taiko in der Hofmusik verwendet. Im 11. Jahrhundert fand die Taiko dann auch Anwendung im Noh-Theater.

In religiösen Zeremonien beauftragte der Priester zu bestimmten Gelegenheiten einige wenige, ausgewählte Männer mit dem Spielen der Taiko. Außerdem wurde die Taiko zum Tanz auf volkstümlichen Festen verwendet.

Zu guter Letzt fand die Taiko auch im Militär Anwendung. Sie wurde im Kampf verwendet, um die Soldaten zu motivieren, um das Tempo eines Marschs zu bestimmen oder um Kommandos über das Schlachtfeld zu senden. Wer schon einmal die Taiko im Konzert erlebt hat, kann sich außerdem gut vorstellen, wie beängstigend und demotivierend der Klang zahlreicher solcher Trommeln auf den Gegner wirken musste.

Die Taiko heute

Selbst heute gibt es noch zahlreiche Taiko-Gruppen, die die unterschiedlichen Stile erlernen und praktizieren. Auch in Deutschland kann man auf fast jedem Japanfest einer Taiko-Gruppe zuhören.

Bekannt sind vor allem der Künstler Eitetsu Hayashi, der nicht nur die wohl berühmteste Taiko-Gruppe Kodo mitgegründet hat, sondern als einer der wenigen Künstler die Taiko auch Solo vorträgt.

Taiko lernen

Taiko erlernt man am besten, indem man sich an eine Taiko-Gruppe wendet. Oft erwirbt die Gruppe gemeinschaftlich Instrumente, so dass der Einstieg relativ günstig sein sollte.

Im Taiko wird nicht nur “Trommeltechnik” gelehrt. Es geht um die Einstellung insgesamt, die Form (Kata) und auch das Ki, die Energie. Taiko-Vorführungen beinhalten eine streng eingehaltene Choreographie.

Wer eine Taiko erwerben möchte, sollte damit rechnen, ca. 300 - 500 Euro für ein Instrument ausgeben zu müssen. Wie bei fast allen Instrumenten sind nach oben hin vermutlich kaum Grenzen gesetzt. So ist es leicht möglich, für eine gute Taiko auch 10.000 Euro zu bezahlen.

Korrekturen

Ich möchte mich bei Beatrix Wagner von DAiNA für die Korrekturen auf dieser Seite bedanken.

Außerdem bedanke ich mich bei Patrizia Bradley-Sorgenfrei von Hanabi Daiko für den Hinweis, dass Taiko-Trommeln auch schon für 300 - 500 Euro erworben werden können, nicht wie bisher angenommen für ca. 1000.

Tipps zum Anhören und Lesen

Mehr Tipps gibt es natürlich im Shop

Musik auf CD und als MP3

Japanese Taiko Japanese Drums Eitetsu Hayashi - Haru Best of Kodo

Bilderrechte

Taiko: Rui Kuroki